Entwicklung als Konstante

Offenbar ist eine neue Zeit angebrochen, eine Zeit in der ständiger Wandel und Veränderung zum Alltag jedes Unternehmens gehört – Change ist nicht mehr ein einmaliges Ereignis, sondern wird zum Dauerzustand, mit dem Unternehmen, die Führungskräfte und ihre Teams umgehen lernen sollten. Die große Frage, die sich stellt – wie soll das funktionieren, ohne dass die Produktivität des Unternehmens und die Mitarbeiter darunter leiden.

Wegschauen oder Mitmachen

Im EPU Bereich lässt sich damit einigermaßen gut umgehen, wenn die Einzelunternehmer von ihren persönlichen Fähigkeiten her innovative Denker sind,  die mit neuen Herausforderungen gut umgehen können. Bei Konzernen und großen Unternehmen gibt es mehrheitlich zwei Reaktionen auf Wandel: die einen die mit ständigen Changeprozessen oftmals nicht nachhaltige Lösungen produzieren und damit versuchen die Zahlen zu verbessern.  Und die anderen, die die Augen vor der Realität verschließen und ob ihrer Vergangenheit daran glauben, die Ausnahme im Spiel der neuen Zeit zu sein. Ganz wenige erlauben sich den Schritt in eine nachhaltige und bereichsübergreifende Transformation.

Der Bereich der Klein- und Mittelstandsunternehmen muss sich diesem Thema am frühesten stellen – gerade dort lassen aktuelle Trends und Diskussionen zu den Themen wie partizipative Führungsmodelle, Digitalisierung, demografischer Wandel, veränderte Lebensvorstellung der jungen ArbeitnehmerInnen einen „sense of urgency“ erkennen. Wie können wir Veränderungsthemen wie Life-Integration, Mobilität, Generation Z gut nutzen und nicht in Unruhe verharren. Und wie lassen sich Soziokratie, Agilität und Holocracy erfolgreich in Unternehmen einsetzen? Das Neue gestalten, dabei bestehende Strukturen auflassen und damit riskieren langjährige Mitarbeiter zu frustrieren? Oder alles beim Alten belassen und wegschauen, immer größere Effizienzverluste auf sich nehmen und dabei mit immer mehr Energieeinsatz Zielen nachlaufen?
Den Wandel mittelfristig aufhalten wird wirtschaftlich nicht möglich sein, und somit werden sich alle Unternehmen dem Thema der ständigen Veränderung über kurz oder lang stellen müssen. Was ist also zu tun?

Integration von Veränderung in den Arbeitsalltag

In einem ersten Schritt muss das wirklich Neue erkannt werden, nämlich dass die Veränderung Bestandteil des unternehmerischen Umfelds bleiben wird. Um schnell auf konstanten Wandel reagieren zu können braucht es Bereitschaft, Skills und eine stabile Basis im gesamten Unternehmen. Changeprozesse, die das gesamte Unternehmen auf den Kopf stellen, werden in Zukunft keinen Sinn mehr machen, weil keine Zeit für Konsolidierung mehr bleiben wird bis zum nächsten notwendigen Change.

Es bedarf also einer Lösung, die Veränderungen möglich macht, das Unternehmen dabei aber in seiner optimalen Leistungsfähigkeit zu halten vermag und nicht das gesamte Unternehmen ständig neu erfunden werden muss.

Was es dazu braucht eben diese stabile Basis herzustellen, auf der Veränderungsprozesse möglich sind ist Entwicklung:

  • Entwicklung der Strukturen: wir Menschen und auch jedes Unternehmen brauchen Dinge, an denen wir uns festhalten können. Eine Homebase, die Kraft und Vertrauen gibt, um auf der anderen Seite innovativ und kreativ sein zu können und die bietet Struktur in der neuen Form: Klarheit in der Kommunikation, über Rollen und anfallende Aufgaben, und Klarheit in Entscheidungsbefugnissen.
  • Entwicklung der Sicht auf die Menschen im Unternehmen: wo liegen die Talente und Kompetenzen, in welchen Bereichen können sie am besten eingesetzt werden. Wenn Talente richtig erkannt und eingesetzt werden, entsteht Agilität in der Aufgabenerledigung und Freude an der Aufgabe. Und wo Freude da ist, steigert sich die Effizienz und die Selbstverantwortung. Und als nicht zu vernachlässigender Zusatznutzen: Mitarbeiter, die Freude an ihrer Arbeit haben, werden sich gerne auch kreativ in Veränderungsprozesse einbringen, das Commitment zum Arbeitsgeber ist groß. Und dadurch erhöht sich der Glaube an die Veränderungsmöglichkeit und der Wille zur Veränderung.
  • Entwicklung von Leadership: diese ergibt sich aus Punkt zwei fast schon von selbst. Durch die Arbeit mit selbstverantwortlichen Mitarbeitern wird die Führungskraft entlastet und wird somit zum Ermöglicher von Entwicklung und kann sich mit innovativen Ideen und der Strategie für die Umsetzung beschäftigen.

Wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, ist eine sichere Basis geschaffen worden und das Unternehmen bereit mit Veränderung umzugehen und diese ins daily business zu integrieren. Damit wird das Unternehmen ein Raum für Entwicklung und Fortschritt – ob auf wirtschaftlicher oder sozialer Seite und ist für eine Zukunft gerüstet, in der Veränderung einfach zum Arbeitsalltag gehört.